Pfingstride
... dann spielt das Wetter trotz wochenlanger Unkenrufe perfekt mit und wir starten mit blauen Himmel, die schneebedeckten Bergen im Visier. Nach Aufwärmen (schliesslich sind ein paar von uns schon eine gute Stunde unterwegs gewesen), Begrüssung und Beweisfotos ertönt endlich das gemeinsame, satte HD-Brummen. Auf geht`s unter der Führung von Dänu Rieder, den nächsten Rider vom "weit entfernten" Simmental einsammeln. Gekonnt schliesst sich Sebu in Gesigen an und schlängelt mit uns die wohlbekannte Strecke rauf zum Brünig, wo wir erst mal das traditionelle erste Chapter Kaffee mit Gipfeli geniessen. Trotzdem sind wir noch nicht komplett, schliesslich sind unsere Member in einem weitverzweigten Gebiet zu Hause. Dänu Borle stösst vom Emmital herkommend kurz vor dem Seelisbergtunnel zu uns. Zumindest was den Bike Bestand angeht, sind wir nun vollständig und mit 12 Maschinen unterwegs. Jeannine wird sich als 16. Teilnehmerin am Abend in Maienfeld der Bande anschliessen. Yippie, jetzt nur noch durch den Tunnel und dann ... stehen wir im Stau. Auweia, der sieht richtig lange aus und wird durch falsch verstandene Verkehrsschilder noch verlängert. Tja, dann setzen wir doch gleich mal das Spurgassentraining vom Safety um. Unterstützt von unseren Weg freimachenden Sperrern (wenn es dann doch zu eng wird) schleichen wir uns bis zur Ampel vor und endlich können wir ungehindert wieder Fahrt aufnehmen. Mittlerweile haben wir es auch eilig, also schnell via Ertsfeld nach Göschenen wo schon das Bündner Begrüssungskommitee auf uns wartet. Wau, die sind uns zum Teil bis zu 170 km entgegen gekommen, haben gleich das Weisse Rössli vorreserviert, wo wir uns nach Begrüssung & erstem Briefing mit wärmender Suppe und typischem Bündnerteller stärken. Einzelne Member der Berge gehen dabei auf Nummer sicher und überprüfen bei der Mahlzeit auch gleich Helm und Funksystem für die weitere Fahrt. Leider war der Schutz dann doch nicht ganz ausreichend. Ein Vogel hat sich doch glatt Maiks Helm für seine organische Entsorgung ausgesucht 😖 Für Gelächter und Themen ist also ausreichend gesorgt. Christoph führt uns zunächst weiter über den Oberalp - Pass, wo wir auf 2095 m die Schneelandschaft passieren (das gibt absolut fantastische Bilder im Kopf & leider auch ein brrr). Anschliessend schlängeln wir uns wie eine Perlenkette durch die abwechslungsreiche Landschaft mit den malerischen Dörfern und als weiteres Highlight durch die Kurven über der Rheinschlucht, inklusive magischen Tor. Bevor wir uns versehen, werden wir schon in Maienfeld von einer weiteren Delegation empfangen, dürfen den extra länger offen gelassenen Shop erkunden und die leckeren Sandwiches, sowie die Durstlöscher geniessen. Die Gastfreundschaft der Bündner geht noch viel weiter. Nach Einchecken, vor oder nach weiteren Durstlöschen, frisch machen (nochmals ENTSCHULDIGUNG Marco!), gehts per Zug nach Chur, wo wir eine höchst interessante Stadtführung mitmachen können. Bald 500 Jahre Geschichte der 3 Bünde, eine melodische Sprache mit vielen Nuancen, extraterrestische und einheimische Kultur, 3 Wasserscheiden und jede Menge Föhntäler haben es in sich und wir saugen nun neben den tollen Eindrücken während der Tour zusätzlich viel über die Rätische Bahn, geheime Abkürzungen, Pinkel- und Radschutzsteine, Gefängnishotel, Zünfte, Politik und Kirche ein. Wau, welch eine gute Idee👏! Das fordert eine kulinarische Stärkung, welcher wir uns unter viel Gelächter in fester und flüssiger Form genussvoll hingeben. Da darf eine kurze Ansprache unserer Direktoren und Gastgeschenkübergabe natürlich nicht fehlen. Letztere wird gleich getestet, für gut befunden 😅 und sofort in Sicherheit gebracht😳. Nun, wir wissen ja, wo wir Nachschub bekommen 😉. Und wer ist der schnellere, taktischere oder bessere Teamplayer? Das testen ein paar Jungs gleich noch auf dem Nachhauseweg mittels Töggelikasten und Absacker aus, bevor wir uns für den 2. Tag fitschlafen. Der hat es ebenso in sich. Boah ey, was für ein krasses Erlebnis mit über 30 Harleys unter der Führung von Marco via Lichtenstein ins Appenzeller Innerrhodener Land zu brausen, dort neben Fuchsschwanz gekrönten Mofas zu parkieren (da werden bei einigen doch gleich sentimentale Erinnerungen wach), Triumph - Klassiker inklusive Kleidung zu bewundern und sich wieder mal verwöhnen lassen. Hmmm, irgendwie sind da ein paar so angespannt, wie auf der Lauer, kommen gar nicht von der Strasse runter, obwohl das Essen lockt. Ahhh, das satte Brummen macht alle hellhörig. Und da kommen sie schon.... äh, ja wer denn nun? WELCOME East Sider 🤗. Welch tolle Idee der 3 Direktoren, einen Überraschungsbesuch einzubauen! Miteinander warmwerden, dass brauchen wir mittlerweile nicht mehr, so oft hatten wir schon Kontakt und der Austausch von Informationen läuft von selbst. Auch wenn dieser von "Klettereinsätzen" und Anweisungen mittels umfunktionierten Pylonen beim obligatorischen Fahnenfoto zwischendurch unterbrochen wird. Nach der Stärkung im Gasthaus Leimensteinsteg führt uns nun Franco rasant die am Ende immer schmäler werdende Strasse (ich fühl mich schon fast auf dem Weg zum Gurnigel) zum Bergrestaurant Alp Egg mit dem Blick auf den Zürich- und Bodensee. Ohhh, welch wunderbare Aussicht, aber da ziehen dicke, schwarze Wolken auf und ein Grollen (nein, nicht von unseren HD`s) ist zu hören. Dies verkürzt die gemütliche Pause, der allgemeine Abschied von einander steht an, denn hier trennen sich, wohlweisslich schon in Regenmontour, die 3 Chapter wieder von einander. Es war einfach suuuuuper mega toll mit Euch und ein RIESIGES DANKESCHÖN an ALLE ORGANISATOREN, ihr habt das Klasse vorbereitet & durchgeführt!!! Natürlich wünschen wir uns allseits eine gute, trockene Heimfahrt. Uff, schon zu spät. Dicke Tropfen begleiten uns bereits auf den Weg nach unten, wo es dann richtig zum Schütten anfängt und sich die Landschaft im Regen & Nebel vor uns verbirgt. Trotz reduziertem Sichtfeld findet PeschÄ das verloren gegangene Nummernschild und bringt es der roten HD zurück. Bei Sargans hat der Wettergott Mitleid mit uns und wir werden teilweise von der Sonne begrüsst. Schon fast trocken kommen wir in Maienfeld an, wo kein einziger Tropfen gefallen ist. Eben typisch Bündner Berge, wie wir am Vortag gehört haben. Was für ein ereignisreicher Tag, den wir dank Jeannine, welche uns für den Abend ein Restaurant gesucht hat (DANKE Jeannine!), gebührend und in Gesellschaft von Marco & Phipps ausklingen lassen. Ich glaube ihr könnt Euch alle vorstellen, wie es dann abgeht. Das Restaurant will schliessen, wir lassen nun auch Marco nach gebührender Verabschiedung wieder seine Wege gehen und haben dieses Mal wohlweisslich für den Absacker vorgesort. Im Hotel bleibt der Service dieses Mal extra für uns länger. Manch ein Hotelgast fragt sich evtl., ob es Geister gibt. Nein, dass sind "bloss" die üblichen "spät ins Bett geher", welche die Lobby zwischen sehr ernsthaften Gesprächen mit ansteckendem Gekicher und Lachanfällen füllen. Der Spuck ist ja dann auch schnell vorbei. Im schönsten Sonnenschein werden unsere heissgeliebten Bikes auf Hochglanz gebracht, bepackt, ein Linedance liegt auch noch drinn, bevor schon das nächste Briefing für die Rückfahrt ansteht. Dann führt uns Dänu Rieder die immer bekannter werdende Route um mit schon bald traditionellem Zwischenhalt im La Cucaracha beim Seedamm am Zürichsee. Dort verabschieden wir nun auch Phipps, welcher als der letzte Bündner Biker seine Wege zieht. Wir sind aber noch nicht fertig mit unserem Pfingstride. Auch wenn wir die kommenden Strassen gut kennen. Das nächste Highlight steht an und wir treffen, nicht ohne uns vorher doch noch zu verlieren, die WTC`ler im Ace. Die sind zahlreich für ein, wenn auch eher kurzes Treff, erschienen (ist ja auch ihr Homeland). Wir sind allzeit bereit, Stimmung zu machen und Feiern geht auch ohne Alkohol (wenn auch zum Teil mit der obligatorischen Zigarre). Das beweisen wir gleich mal mit einer Welle für die Nachzügler, welche einen kurzen Abstecher mit eingebauter Verfolgunsjagd auf der Autobahn gemacht haben. Kurz aber heftig, schon verabschieden sich Dänu Rider mit Elian, derr Rest kurft Andi hinterher, bevor sich die WTC`ler rollend bei Wolhusen wieder verabschieden. Immer deutlicher neigt sich nun das Pfingst Ride dem Ende zu, denn kurz darauf ist, wie angekündigt, der orange glitzernde Helm von Dänu Borle auch nicht mehr zu sehen, der Rest schafft es bis ca. Schangnau, bevor der Wettergott uns doch noch mal mit Regen überzieht. Bähh, der nasse Schallenberg macht überhaupt keinen Spass. Er hat es wohl gehört, der zuständige Gott, denn schon zur entgültigen Verabschiedung in Süderen ist es wieder trocken. Abermals ist ein tolles verlängertes Wochenende mit unglaublich schönen Eindrücken, wunderbaren Begegnungen, spitzenmässiger und seeeehr herzlicher Gastfreundschaft, viel Spass, Wissenszuwachs und (manchmal nassem) Wind um die Nase zu Ende. Es gilt aufs Neue ein GROSSES DANKESCHÖN an die Organisatoren, Leader, Sperrer und Rider zu sagen! Ihr habt grossartiges geleistet! Es ist zwar Schade, dass es gefühlt wie im Fluge vorbei ist, dafür freue ich mich riesig auf den nächsten Ride oder Event mit Euch. Und dieser Pfingst Ride zeigte es eindrücklich. Chapter Freunde schauen zu einander, haben Fun auf und "neben" dem Asphalt und es ist einfach grossartig mit Euch! In diesem Sinne, haltet die Bodenhaftung und habt den Wind im Rücken. Ganz liebe Grüsse Euer Schreiberling 🏍